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Zehn Jahre Helge.at

Fast hätte ich den Geburtstag übersehen: Vor ziemlich genau 10 Jahren, am Weihnachtstag 1999, begann ich zu bloggen. Auch wenn ich das damals noch nicht wusste.

10-jahre-helge.at

Bei eisigen Minusgraden war mir 10 Stunden vor der geplanten Abfahrt das Zündschloss des Landcruisers, den ich nach Burkina Faso überstellen sollte, eingegangen. Die folgenden fünf Wochen waren der Beginn dieses Blogs – per Laptop und koffergroßem Satellitentelefon, als Reisebericht unserer Saharadurchquerung.

Die Beiträge landeten zuerst nur auf der Site des damaligen Sponsors und einige Monate später dann auf helge.cc, meiner ersten eigenen Domain. Es war die Zeit der grauenvollen cc-Domains (erinnert sich noch wer an lion.cc?), und helge.at war nicht frei. Wurde sie aber 2003 und ich zog dahin um, damals noch unter der mühsamen Blogsoftware Greymatter. WordPress läuft seit 2006 (und ist immer noch best of breed). Das Logo (es wird Zeit für ein neues..) ist das zufällige Überbleibsel aus einem der beiden ursprünglichen Designs, die aus den Farben zweier Fotos von Reisen nach Marokko und Thailand entstanden. Darum die pseudo-arabische Schrift.

Das ist mein 800. Beitrag – macht im Schnitt knapp einenhalb pro Woche. Die Chancen, dass die Frequenz in den nächsten 10 Jahren steigt, stehen schlecht. Bin gespannt, ob’s zu Weihnachten 2019 hier noch was zu posten gibt. (Und ob’s 2019 noch immer Studenten gibt, die Fragebögen zu Weblogs schicken ;-)

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Wenn der Checkpoint dreimal klingelt

Als ich mit Peter im Winter auf dem Weg von Ghana nach Burkina Faso war, lernten wir an der Grenze (mit der wunderbar doppeltdeutigen Verabschiedung, siehe Foto) einen ghanaischen Mitarbeiter des West Africa Trade Hubs kennen, der am Weg zu einer Antikorruptionskonferenz in Ouagadougou über die in Westafrika so häufigen Straßenkontrollen war.

byebye safe journey (©: West Africa Trade Hub)

Bei Elodie lese ich gerade, dass die Organisation jetzt einen Report veröffentlicht hat, der die Straßenkorruption auf internationalen Transportrouten dokumentiert. Dazu haben sie LKW-Fahrer ein halbes Jahr Daten sammeln lassen. So müssen LKWs in Mali pro hundert Kilometer an vier bis fünf Straßensperren durchschnittlich $25 Schmiergeld zahlen. Ein Spediteur berichtet, dass er vom wichtigen Regionalhafen Lomé nach Bamako und zurück (ca. 2500km) 600$ an Schmiergeld kalkulieren muss, von den unzähligen Stunden Zeitverlust ganz zu schweigen. Was das für die Wirtschaft dieser Länder bedeutet ist klar.

Roadblocks Ouaga (©: West Africa Trade Hub)

Wir zahlen auf unseren Fahrten durch Westafrika an diesen Checkpoints so gut wie nie Bakshish, das kostet allerdings bisweilen Zeit und Nerven. Außerdem dürften PKW-fahrende Weißnasen nicht die Haupteinnahmequelle sein, das sind die LKWs, die man nicht ohne was abzudrücken weglässt. Diesbezüglich am korruptesten habe ich übrigens Mali in Erinnerung, gefolgt von Ghana.

(Image credit and ©: West Africa Trade Hub)

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Burkina Faso Sahara-Crossing

Das neue!

Dank Ernsts und Hannes’ Anstrengungen haben wir seit heute ein neues Projektfahrzeug für Burkina Faso (von uns selbst privat finanziert). Jetzt muss es nur noch dorthin überstellt werden. (Nein, diesmal nicht von mir.)

Ein Name für das Auto wird noch gesucht – Vorschläge?

Auto ohne Namen

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Wir suchen ein Geländeauto!

Der Landcruiser, den ich vor 7 Jahren nach Burkina Faso überstellt habe (Reisebericht, Fotos), gibt langsam seinen Geist auf. Darum suchen wir Ersatz für den Projekteinsatz in Burkina Faso: Laafi sucht Geländewagen

Gerne auch mit einem (Teil-)Sponsoring-Modell ;-)

Der alte Landcruiser

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end of the trans-sahara adventure

sahara_route (34k image)it seems like things have changed a lot since i crossed the sahara five years ago. regular desert-travellers report that the last big desert-section of the atlantic route (basically the only choice available) with 4WD-only sand passages, the route from the west saharan border to nouakchott, the capital of mauritania, has been replaced by a mostly paved road easily accessible to normal 2WDs. also the time-consuming and expensive military convoy procedure in the west sahara is history.

the “route de l’espoir”, a paved road connecting nouakchott with the country’s east and in terrible condition seems to have been largly rebuilt. what used to be a desert track, the connection between mauritania and mali, is now a modern, paved road, too.

so in case you feel like driving to anywhere south of the sahara, you might just do that with your normal car, and it might take you a week less than it took me a couple of years ago. wow, what a progress.

even the archaic border posts between west sahara and mauritania, known to be the most corrupt border in africa and for its almost two-day burocratic procedures now is a modern, clean border-crossing to be passed in no time and with friendly staff. also regular road blocks in mali now feature friendly policemen asking for your papers only, no begging and blackmailing for “cadeaux” anymore. visa and car insurance are a lot easier and cheaper to be obtained.

don’t anybody say things in africa aren’t changing!

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managré nooma – “das gute geht nicht verloren”

zehntausend kilometer lang hat uns das waisenhaus begleitet, war immer als ziel mit dabei. also konnten wir gestern gar nicht anders als weiterfahren und standen heute früh gegen eins vor seinen toren in ouagadougou.

 kathrin rohde from the ouagadougou orphanage AMPO and a few of her kids celebrate the arrival of the donated landcruiser. now, almost four years later, the landcruiser is still in use and good shape.am morgen werden wir euphorisch von den kindern des waisenhauses begrüßt, wir sind die helden des tages. alle haben auf das auto gewartet, das ab jetzt dem projekt als rollende werkstatt für die rollstühle behinderter kinder in der region rund um die hauptstadt zur verfügung stellen soll. denn das waisenhaus ist eigentlich viel mehr als das: zum kinderdorf für 120 kinder von sechs bis 18 jahren gehört auch eine schule, eine krankenstation, eine behindertenwerkstatt, ein frauenberatungszentrum, ein marionettentheater und eben die rollstuhlwerkstatt, die mit unserem landcruiser eine fahrende schwester bekommt, mit der auch in der regenzeit abgelegene dörfer erreicht werden können.

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burkina wir kommen!

von einem wunderschönen sonnenaufgang werden wir auf moussa’s flachdach geweckt. ein konzert von hahnenschreien hallt von der großen felswand wider und die frauen des dorfes sind längst am weg vom und zum brunnen. mit 20 liter großen tonkrügen am kopf gehen sie mehrmals den steilen weg zu ihren hätten. wir besuchen noch ein paar alte, die die stöcke einer frisch geschlachteten ziege verteilen, auch moussa bekommt etwas ab. klaus und ich interessieren uns für zwei handgeschnitzte alte hocker, moussa für “zivilisationsware”. so tauschen wir einen wasserkanister, ein paar schuhe, etwas gewand, ein paar feuerzeuge und einen reisewecker gegen die beiden prachtstücke. später plagt uns dann das schlechte gewissen, so was wie uhrzeit und vor allem einen wecker in die wunderbare welt der dogon gebracht zu haben.

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bei den kindern des lichts

 the dogon falaise in dogon country, mali dogon village detail

zu sonnenaufgang sind wir längst auf den beinen, wir genießen ihn an der felskante der “falaise de bandiagara”, der heimat der kinder des lichts. nach der vorstellung der dogon formte amma, der alleinige gott, der auch himmel und erde schuf, die menschen aus ton. die kinder des lichts, wie sie sich selbst bezeichnen, wurden am tag geschaffen und sind von der sonne dunkel gefärbt. die anderen, die kinder der dunkelheit, entstanden bei mondlicht und sind bleich wie larven.

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mopti und der kommissar

 market day in mopti, mali sahara salt which had been transported from far north on camel backs and on the niger river for sale in moptikurz vor mopti haben wir uns gestern spät abends einen schlafplatz in der ebene gesucht, heute wollen wir die stadt besuchen. mopti ist ein reges handelszentrum an den flüssen bani und niger, im hafen tummeln sich schmale pirogen und überladene pinassen. die stadt ist mit einem 13 kilometer langen damm durch die sümpfe mit dem festland verbunden. an der stadteinfahrt diskutieren wir noch, ob die meldepflicht bei der polizei noch besteht, die im reiseführer erwähnt wird. wir beschließen zu warten, ob uns jemand darauf hinweist, was nicht passiert.

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djénné und der parlamentarier

am morgen geht’s los richtung djénné, wir müssen aber noch den niger überqueren. djenne liegt auf einer großen insel zwischen zwei niger-armen inmitten weiter sümpfe, die zum reisanbau genutzt werden. es gibt hier keine brücke, die fähre ist gerade groß genug für zwei autos und eine hand voll eselskarren.