Genau heute vor einem Jahr habe ich mich an dieser Stelle über die “Österreichische Internetoffensive” berichtet, die ganze 708 Tage brauchte, um ein Dokument zu erstellen, das großteils vage Absichtserklärungen enthielt.
Einzig bislang sichtbare Maßnahmen daraus ist das “Kompetenzzentrums Internetgesellschaft”, das inzwischen gegründet wurde. Das ist zwar selbst immer noch ohne Internet, aber es hat offenbar einen Prioriätenkatalog entwickelt, der nächste Woche im Ministerat beschlossen werden soll. (Eine Website soll es übrigens auch noch kriegen.)
Ich fasse zusammen:
Das Kompetenzzentrum Internetgesellschaft hat als erstes Ergebnis der bereits 1073-tägigen “Offensive” unter Ausschluss der Internetgesellschaft Öffentlichkeit ein paar Maßnahmen priorisiert.
Kann bitte ein Parlamentarier (Musiol? Steinhauser?) die Regierung fragen, ..
- Ob der nächste Schritt weitere 1073 Tage dauern wird?
- Wie das groß angekündigte Ziel, Österreich “in fünf Jahren unter die Top 3 des Network Readiness Index in Europa zu bringen”, erreicht werden soll, wenn nach drei Jahren erst eine Maßnahmenliste zum Beschluss vorliegt? Sowie..
- Was der Spaß bislang gekostet hat?
Update: Der Nationalratsabgeordnete Albert Steinhauser hat dem Kanzler eine parlamentarische Anfrage mit diesen und zwölf weiteren Fragen gestellt. Bin gespannt auf die Antworten.
8 replies on “1073 Tage Internetoffensive: Wir haben eine Maßnahmenliste!”
Sieht mir eher nach Internetdefensive aus. Dass es keine Website gibt, wundert mich nicht, schließlich muss die jetzt ja erst in der Maßnahmenliste mitbeschlossen werden.
Es würd’ mich auch nicht wundern, wenn die erste Ausgabe der Website aus einem animated “under construction” gif bestehen würde, im Footer ein rotierendes “@” für die Kontaktaufnahme via E-Post zu finden wäre und all das durch blutende Trennlinien unterteilt wäre (als easteregg vielleicht irgendwo noch ein tanzendes baby).
Ich glaube, die sind nur deshalb nicht weiter, weil sie in Wirklichkeit noch immer verzweifelt nach dem “kill switch” suchen.
First things first …
die daten von dem stick zu kopieren kann schon ein zeitl dauern
bin mir sicher in den nächsten 365 tagen haben wir dann ein von Ungarn abgeleitetes gesetzt für einen internet-kill-switch ;) damit sich die damen/herrn kackbratzen nit mit dem GbI (Großes böses Internet) beschwerschäftigen müssen!
Der ÖIR verurteilt diesen sträflichen nachlässigen Umgang mit dem Faktor “Echtzeit” entschieden und berät aktuell, ob ein scharfer oder ein mahnender Verweis ausgesprochen werden soll – das sage ich in meiner offiziellen Funktion als Generalsekretär des ÖIR.
Zugleich frage ich als Privatperson Blogfried Datenschmutz und besorgter Bürger dieses Landes, was mit den Hardware-Investitionen in dieses Projekt wohl geschehen ist? Vage vermeine ich mich zu erinnern, am dazumaligen Pressebild einen riesigen USB-Stick, den 4 kräftige Männer und eine Dame hielten, zu erinnern. Ich möchte dem Katalog der parlamentarischen Enquete eine Frage hinzufügen: Wurde das ganze Interweb zwischenzeitlich auf jenen Mega-Stick kopiert, oder hat die Datenflut USB 1.0 überholt?
Ein temporärer Ladefehler entzog mit jenen magischen Hyper-Stick, da ist er ja, in der rechten Ecke. Freude: meine Erinnerung trügt mich nicht. Also, wo ist er, der Stick? Wieviel Speicherplatz ist frei? Wehe, der steht bei Gusenbauer als postmoderner Zwerg im Dachterassengarten!
Update: Der Nationalratsabgeordnete Albert Steinhauser hat dem Kanzler eine parlamentarische Anfrage mit diesen und zwölf weiteren Fragen gestellt. Bin gespannt auf die Antworten.
[…] man sich als eine der führenden IKT-Nationen positionieren. Helge Fahrnberger deckte in einem Blogbeitrag auf, dass dann nicht mehr viel passiert ist. Im Frühjahr 2010 – ganze 708 Tage (!) später […]