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Tausche Unterstützerstatus gegen Demomobilisierung

Das habe ich heute per Email von einem Grünen Bezirksrat bekommen:

hallo helge, da du dich ja quasi in warteposition befindest und unterstützer der grünen werden willst, würde ich dich bitten, in deinem kreis gegen den heute abend (8.5.) geplanten neonazi-aufmarsch zu mobilisieren. wenn ihr es mit euren mitteln zusammenbringt, dass eine breite, nachvollziehbare öffentlichkeit davon erfährt, dann bist du einem grünen unterstützerstatus viel näher als jetzt :-)

Ich habe den Kuhhandel abgelehnt: “Wenn die Grünen nur Unterstützer haben wollen, die einen Demo-Mobilisierungstest bestanden haben, dann sollen sie das sagen (oder ins Statut schreiben).”

Schon wieder ein Gesinnungstest? Enttäuschung macht sich breit.

16 replies on “Tausche Unterstützerstatus gegen Demomobilisierung”

Wirklich traurig wenn es ernst gemeint ist…

Wie wenn die Zehntausende, die durch die Grünen Vorwahlen sich im Internet mit den Grünen beschäftigen nicht zählen…

Wirklich traurig!

Ich bin grad einigermaßen sprachlos! Ich kann und will es nicht verstehen – aber offenbar versucht man die Grünen Vorwähler grad systematisch zu demotivieren und vor den Kopf zu stoßen! Unfassbar!

Auf der anderen Seite hätte der Aufruf ja auch nicht geschadet. Wenn man das einfach als Bitte formuliert, statt so, dass mans als Tauschhandel auffassen könnte, wäre es ja nichts anderes als die Art der Unterstützung die die Grünen von uns ohnehin andauernd erfahren.

Schade, dass so manche Grünen das nicht verstehen, dass die Unterstützung die sie sich erwarten, eh längst da ist. Die Frage ist: Stellen wir die Unterstützung ein, nur weil sie es nicht kapieren? ;)

@Tom: Doch, so ein Aufruf hätte geschadet (nicht hier im Blog, aber wenn ich zb. die Facebook-Admin-Funktion nutze, um alle Mitglieder der Vorwahlen-Page anzuagitieren).

Denn die Grünen Vorwahlen sind keine Mobilisierungstruppe rund um grüne oder alternative Themen (diese Gruppe gibt es schon und die heißt “Die Grünen”), sondern lediglich eine Gruppe von Menschen, die bei den Grünen in einer gewissen Art und Weise andocken wollen.

Übrigens: Hätten die Grünen die Vorwähler bereits als Unterstützer aufgenommen, dann könnten sie sie selbst auf die Demo aufmerksam machen.

Geh bitte! Wenn die so weiter tuen dann können sie mich aber bald mal und ich wähle taktisch den *würg* häupl, so verhindert man wenigstens den strache am sichersten…

Im besten Fall empfinde ich den Aufruf als plump. Eine einfache Bitte – ohne Kuhhandel – wäre wohl weit zielführender gewesen und hätte nicht diesen sehr seltsam-argen Nachgeschmack zu hinterlassen.

Die Ansicht, wer mitreden will soll gefälligst was hakln oder bitte der Bewegung fern bleiben, scheint doch bei vielen grünen Reaktionen zumindest mitzuschwingen. Mitbestimmungsrechte so eng an Mitarbeit zu knüpfen zeugt nicht unbedingt von einem weiten Demokratieverständnis, wie es das Parteiprogramm eigentlich nahelegen würde.

Andererseits ist das wohl auch der natürliche Misstrauensreflex gegenüber allem Neuen, bzw scheint (siehe Autobusdemokratie-Geschichte) der Unterstützer-Paragraf schon einmal missbraucht worden zu sein: Da hilft nur freundlich, aber hartnäckig bleiben.

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